Eisenberger Gold-Junge kommt ins Fernsehen

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Das MDR-Team dreht bei Gold'n art (Rechts Vergoldermeister Christian Seiler)

Der Eisenberger Christian Seiler hat einen ungewöhnlichen Beruf: Vergoldermeister. Deshalb wird er demnächst im Fernsehen vorgestellt.

 

Eisenberg. Zunächst hatte er bei der Restaurierungsfirma von Heidi Rinn (Volkland) gearbeitet. Die entdeckte sein Können und schlug ihm den Weg als Vergoldermeister vor. Nach abgeschlossener Lehre ging er nach München und hat dort seinen Abschluss als Maler- und Lackierermeister mit dem Schwerpunkt Kirchenmalerei und Denkmalpflege gemacht.

 

Der Meisterbrief, den seine Mutter Dagmar Peisker eigentlich gern in einem historischen Bilderrahmen sehen würde, steckt zwar immer noch in einem billigen Wechselrahmen, aber ihre Suche nach einem alten Stück hat zumindest dazu beigetragen, dass Christian mittlerweile in Eisenberg wieder Fuß gefasst hat. In seiner Heimatstadt hatte er zwar erst einmal keine Arbeit. Doch Aufträge bringen ihn und seinen Partner Heiko Heise weit herum. Im Meiniger Schloss restaurieren und vergolden beide drei übergroße Stuckbilderrahmen. Im Kloster Veßra erarbeiten sie eine neue Farbfassung für den Innenraum eines dorthin versetzten Gemeindehauses und in der Feste Heldburg stellen sie Untersuchungen zu historischen Bemalungen an.

 

Beim Eisenberger Frühlingsmarkt zeigten er und seine Berufskollegen ihr Können. Hier war auch das von ihm farbig gefasste und vergoldete Meisterstück zu sehen Moses aus der Schkölener Barockkirche, den der Stadtrodaer Kunstformbauer Thomas Gladis abformte. Mit Kerstin Homeister vom "Picante" vergoldete Christian Seiler Früchte, Butter und andere Speisen.

 

Vorige Woche war nun der Mitteldeutsche Rundfunk in Eisenberg, um den "Goldjungen" in "Hier ab vier" vorzustellen. Redakteur Klaus Struff konnte noch nicht sagen, wann der Beitrag ausgestrahlt wird, nannte aber die Woche ab 20. September. Unter der Rubrik "Lebenslinien" werden Menschen mit ausgefallenen Berufen vorgestellt, und solche, die etwas bewegen wollen.

 

Gedreht wurde u.a. in Wohnung und Werkstatt des Eisenbergers. Christians viel zu früh verstorbener Vater Emmes wäre stolz auf seinen Sohn.